Toiletten in öffentlichen Orten werden als Orte wahrgenommen, die besonders zur Verbreitung verschiedener Krankheiten beitragen. Die Angst vor Bakterien und anderen Mikroorganismen schreckt viele Menschen effektiv davon ab, öffentliche Badezimmer zu benutzen. Ist das gerechtfertigt? Wie viel Wahrheit steckt in den häufig wiederholten Meinungen über das Risiko, das solche Besuche in solchen Einrichtungen darstellen?
Bis vor kurzem wurde eine öffentliche Toilette mit einem vernachlässigten, sogar schmutzigen Ort in Verbindung gebracht, an dem oft grundlegende Ausstattungselemente fehlen. Sichtbare Anzeichen von mangelnder Sauberkeit und erschwerte Einhaltung elementarer Hygieneregeln sind zu einem Symbol für solche Orte geworden. In Verbindung mit dem wachsenden Bewusstsein für die Verbreitung von Bakterien und Viren hat dies zu der Überzeugung geführt, dass Keime in einer öffentlichen Toilette an jeder Ecke lauern.
Zahlreiche statistische Studien haben gezeigt, dass die überwiegende Mehrheit (sogar 90%) der Menschen nicht nur das Sitzen auf einer öffentlichen Toilette vermeidet (indem sie ihre Bedürfnisse in einer leichten, "Skifahrer"-Hocke erledigen), sondern auch den direkten Kontakt mit Wasserhähnen, Spülungen und anderen Oberflächen. Häufig greifen sie zum Beispiel nach einem Stück Papier oder einem Papiertuch, um die Türklinke zu berühren.
Diese beschriebenen Bedenken sind nicht ganz unbegründet. Tatsächlich können in Toiletten, die täglich von vielen Menschen genutzt werden, relativ viele Mikroorganismen nachgewiesen werden. Interessanterweise befinden sich die größten Ansammlungen jedoch oft an überraschenden Orten. Und das, was besonders gefährlich erscheinen mag, ist nicht unbedingt so gefährlich.
Wo Menschen sind, sind auch Krankheitserreger - verschiedene Mikroorganismen begleiten uns auf Schritt und Tritt. Sie befinden sich auf der Haut und den Schleimhäuten, aber auch in Bereichen wie dem Verdauungstrakt oder den Geschlechtsorganen. Gerade in der Toilette trifft man am häufigsten auf Bakterien aus diesen Körperregionen.
Das Erledigen der physiologischen Bedürfnisse führt dazu, dass einer der häufigsten und gefährlichsten Krankheitserreger in der Toilette die Darmbakterie Escherichia coli ist. Ihr natürlicher Lebensraum ist der menschliche Stuhl und somit auch die Toilette.
Unter normalen Umständen ist das Bakterium E. coli Teil der natürlichen Darmflora. Es lebt in Symbiose mit dem Menschen, unterstützt die Verdauung und ermöglicht die Synthese einiger Vitamine. Doch seine Anwesenheit an anderen Orten kann zu verschiedenen Erkrankungen führen - von Harnwegsinfektionen über Lebensmittelvergiftungen (einschließlich Reisedurchfall) bis hin zu Bauchfellentzündungen oder Hirnhautentzündungen.
Auch viele andere Krankheitserreger, die in öffentlichen Toiletten anzutreffen sind, werden häufig im menschlichen Stuhl nachgewiesen. Dazu gehören unter anderem:
Viele Menschen meiden die Benutzung öffentlicher Toiletten aus Angst vor Geschlechtskrankheiten. Obwohl die meisten von ihnen nur bei direktem Kontakt übertragen werden, ist eine Infektion mit einigen Pathogenen auch im Schwimmbad möglich. Eines davon ist Chlamydien, die unter anderem Entzündungen der Harnröhre (unabhängig vom Geschlecht), des Anus oder des Gebärmutterhalses verursachen und sich tendenziell auf andere Organe im kleinen Becken ausbreiten. Die Möglichkeit einer Erkrankung nach einem Besuch im Schwimmbad wirft die Frage auf, ob man sich in der Toilette mit Chlamydien anstecken kann.
Experten zufolge ist dies zwar theoretisch möglich, in der Praxis jedoch sehr unwahrscheinlich. Obwohl Chlamydien eine gewisse Zeit außerhalb des menschlichen Körpers überleben können, benötigen sie dafür geeignete Bedingungen - vor allem eine feuchte Umgebung. Die Toilettensitzbrille ist einfach zu trocken - die Bakterie darauf stirbt relativ schnell ab. Die Einhaltung der üblichen Hygienestandards schützt effektiv vor einer Infektion.
Wo befinden sich die meisten Bakterien im Badezimmer? Intuitiv vermuten wir, dass es die Toilettensitz ist. Es stellt sich jedoch heraus, dass dies nicht wahr ist. Natürlich sind Bakterien auf der Toilette vorhanden, aber sie sind nicht ihr größtes Vorkommen. In der Praxis befinden sich deutlich mehr Mikroorganismen an Orten, die zwei Dinge auszeichnen. Erstens werden sie häufig mit ungewaschenen Händen berührt. Zweitens sammelt sich in ihnen Wasser oder Feuchtigkeit, was das Wachstum von Bakterien begünstigt.
Diese Bedingungen erfüllen vor allem manuell betriebene Händetrockner und Seifenspender sowie manuell betätigte Wasserhähne. Jeden Tag berühren viele Menschen sie mit schmutzigen oder unzureichend gewaschenen Händen und übertragen dabei weitere Mikroorganismen.
Aus diesem Grund erfreuen sich berührungslose Lösungen immer größerer Beliebtheit, wie z.B. Badezimmerarmaturen mit Bewegungssensor, die es ermöglichen, den direkten Kontakt des Benutzers mit dem Gerät erheblich zu reduzieren.
Es ist auch erwähnenswert, dass die gängige Praxis, die Toilettensitzabdeckung mit Papier zu bedecken, bevor man die Toilette benutzt, keinen wirksamen Schutz vor Bakterien auf der Toilette bietet. Vor allem, da nur wenige Menschen ihre Hände vor der Benutzung der Toilette waschen und das Papier berühren, auf dem sich ebenfalls verschiedene Mikroorganismen befinden können. Eine viel bessere Alternative ist die Verwendung von speziellen, Einweg-Toilettensitzauflagen, die besonders einzeln verpackt sind.
Viele Menschen lassen den Toilettensitz nach der Benutzung überhaupt nicht herunter. Andere tun dies erst nach dem Spülen, um sicherzustellen, dass keine Verschmutzungen auf der Schüssel zurückbleiben, die mit einer Toilettenbürste entfernt werden müssen. Dies ist jedoch ein schwerwiegender Fehler, der dazu beiträgt, dass sich die in der Toilettenwasser vorhandenen Bakterien im gesamten Raum ausbreiten.
Wenn die Toilettensitz nicht heruntergelassen wird, explodiert die sogenannte Bakterienwolke buchstäblich. Beim Spülen werden die Bakterien durch winzige Wassertropfen bis zu 2 Meter weit verteilt und setzen sich dann auf allen nahegelegenen Oberflächen und Geräten ab - auch auf der Haut der Person, die neben der Toilette steht. Außerdem atmet man die Wassertropfen zusammen mit den Mikroorganismen ein, was das Risiko einer Infektion und der oben beschriebenen Krankheiten erheblich erhöht.
In einigen öffentlichen Toiletten gibt es keine Toilettensitze mit Deckeln. In diesem Fall sollte man darauf achten, sich beim Drücken der Spültaste nicht über die Toilettenschüssel zu beugen. Es ist besser, etwas seitlich zu stehen und wenn möglich das Gesicht abzuwenden.
Die Badezimmerarmatur ist eines der Elemente im Badezimmer, die am häufigsten mit ungewaschenen Händen berührt werden. In Kombination mit Feuchtigkeit und einer etwas höheren Temperatur als an anderen Stellen im Badezimmer schafft dies ideale Bedingungen für das Wachstum von Mikroorganismen.
Darüber hinaus wird die Armatur in vielen Fällen in öffentlichen Toiletten zu selten und unzureichend gereinigt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass man das Händewaschen in solchen Einrichtungen vermeiden sollte. Im Gegenteil - die Verwendung von warmem Wasser und Seife ist die Grundlage zur Vorbeugung von Bakterieninfektionen in der Toilette. Dies ist auch sehr wichtig, wenn es keine Möglichkeit gibt, eine berührungslose Vorrichtung zu benutzen.
Die als am stärksten verschmutzt geltenden Ausstattungselemente wie Toilettenschüsseln, Waschbecken und Wasserhähne sind jedoch nicht die einzigen Orte, auf die man achten sollte. Wo lauern noch Bakterien in der Toilette?
Vor allem sind hier die Accessoires in unmittelbarer Nähe der Toilette zu nennen, auf denen sich die bereits erwähnte Bakterienwolke beim Spülen des Wassers absetzt. Dazu gehören natürlich Toilettenpapierhalter, aber auch Spülkästen und Mülleimer. Bei letzteren ist die Anwesenheit von Bakterien auch mit dem darin befindlichen Abfall verbunden.
Andere Orte, an denen sich wirklich viele Bakterien befinden können, sind besonders häufig berührte Stellen. Dazu gehören natürlich Türgriffe, aber auch Schlösser an den Türen der Toilettenkabinen und verschiedene Knöpfe von Spendern.
Auch der Boden darf nicht vergessen werden. Personen, die von außen kommen, bringen verschiedene Verschmutzungen und Mikroorganismen auf ihren Schuhen mit. Besonders im Winter, wenn viel Feuchtigkeit und Schlamm eingebracht werden, bieten schmutzige Toiletten in der Arbeit, im Einkaufszentrum oder am Bahnhof ideale Bedingungen für das Wachstum von Bakterien sowie verschiedenen Arten von Schimmel und anderen Pilzen.
Obwohl es nicht möglich ist, Bakterien vollständig aus dem Raum, der das Badezimmer ist, zu eliminieren, können Maßnahmen ergriffen werden, um das Infektionsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Grundlage ist natürlich die regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Toiletten mit speziellen Produkten. Die Reinigungskräfte müssen auch professionelle Geräte und Zubehör zur Verfügung haben, die die Wirksamkeit ihrer Arbeit erheblich erhöhen.
Ein wichtiger Aspekt der Sicherheit für Benutzer ist die angemessene Ausstattung. Wasserhähne, Seifenspender und Desinfektionsmittel, Handtrockner oder Handtuchspender - all diese Geräte sind derzeit in berührungsloser Ausführung erhältlich, die auf Bewegungssensoren basiert. Dadurch wird die Notwendigkeit vermieden, dass mehrere Personen die einzelnen Geräte berühren, was die Anzahl der Bakterien auf ihnen erheblich reduziert.
Gründliches Händewaschen ist die Grundlage der Hygiene und eine Handlung, an die man nicht vergessen sollte. Es mag offensichtlich erscheinen. In der Praxis ist jedoch das Nicht-Händewaschen nach dem Toilettengang ein weit verbreitetes Problem. Einige beschränken sich auf ein schnelles Abspülen der Hände, manchmal sogar ohne Verwendung von Seife. Aber ist warmes Wasser und Seife wirklich ein effektiver Schutz vor verschiedenen Arten von Mikroorganismen?
Natürlich gibt es keine hundertprozentige Garantie, dass alle Mikroorganismen von der Haut entfernt werden, auch wenn man sich nach dem Toilettengang gründlich die Hände wäscht. Es ist jedoch allgemein bekannt, dass mangelnde Hygiene in solchen Situationen das Risiko für sogenannte "Schmutzkrankheiten" erheblich erhöht.
Das Waschen mit warmem Wasser und Seife kann jedoch die Anzahl der Bakterien auf der Haut um bis zu 90% reduzieren. Es ist auch wichtig zu beachten, dass Seife die äußere Hülle vieler gefährlicher Viren beschädigt, wodurch sie ihre Fähigkeit zur Infektion von Zellen verlieren. Das bedeutet, dass das Händewaschen nach dem Toilettengang ein wirksames Mittel zur Vorbeugung vieler Krankheiten ist. Es ist auch ratsam, spezielle Handdesinfektionsmittel zu verwenden, um noch mehr Mikroorganismen zu entfernen. Wenn man diese Regeln befolgt, kann die Benutzung von öffentlichen Toiletten wirklich hygienisch und sicher für die Gesundheit sein.